Die Geschichte Usedoms als Zeittafel
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Geschichte vor der Zeitenwende
Ursprünglich und kraftvoll: Feld- und Backsteinkirche in Liepe auf der Ostsee-Insel Usedom.
- Altsteinzeit (10.000 v. Chr.) Älteste Hinweise menschlicher Besiedlung der Vorpommerschen Küstenlandschaft, des Odermündungsgebiets und
der Insel Usedom
- ab 7.000 v. Chr. Erste Besiedlung der Insel in der Mittelsteinzeit. Die bevölkerungsfreie Insel wird von slawischen Stämmen
besiedelt.
- Jungsteinzeit (5.000 v. Chr.) Funde der Trichterbecherkultur auf Usedom: Keramik mit Stichmustern
- 4. Jh. v. Chr. Die Germanen wandern aus Usedom ab.
- Bronzezeit (ab 1.800 v. Chr.) In den Gebieten von Ückeritz,
Morgenitz und Zinnowitz zeigen ausgedehnte
Handelsbeziehungen. Nördlich von Kamminke, befindet sich eine Burganlage aus dieser Zeit
- Eisenzeit (ab 600 v. Chr.) Jastorf-Kultur westgermanischer Stämme
Geschichte bis zur ersten Jahrtausendwende
- Um 300 Während der Völkerwanderung folgten die Slawen den abziehenden germanischen Stämmen, von deren Wohnanlagen auf z. B.
Reste bei Usedom, Neppermin und
Mellenthin gefunden wurden.
- 8.-12. Jh. Wollin spielt eine herausragende Rolle bei der Entwicklung zum Handelsumschlagplatz, die später von der
Insel Usedom übernommen wurde.
- 9. Jh. Beginn der Entwicklung des Odermündungsgebietes zum Handelsumschlagplatz.
- 946 Uznam (Usedom) findet Erwähnung als Hauptort der slawischen terra Wanzlow.
Nach der ersten Jahrtausendwende
Ostsee-Insel mit viel Geschichte: Alte Dorfkirche von Koserow.
- 1075 Adam von Bremen bezeichnet die Stadt Jumne/Julin auf der Nachbarinsel Wollin als "größte aller Städte Europas".
- Ab 1100 Das pommersche Stammesfürstentum errang eine gewisse Vormachtstellung; das Gebiet der Odermündung wurde zum Zentrum des späteren
Herzogtums Pommern.
- 1124 Erste gewaltsame Christianisierung Usedoms unter Bischof Otto von Bamberg - den Mönchen folgen die Kreuzritter, in deren Gefolge
strömen niedersächsische Bauern und Handwerker ins Land. Bau von Kirchen und die Gründung von Klöstern (Benediktiner,
Prämonstratenser, Zisterzienser).
- 1140 Errichtung des pommerschen Bistums mit Bischofssitz in Wollin.
- 1176 Verlegung des Bischofssitzes des pommerschen Bistums nach Cammin.
Die Reformation auf Usedom
Skurril: auf dem kleinen Dorffriedhof von Mönchow auf dem Usedomer Winkel findet sich dieses Mausoleum.
- 1534 wurde für das Herzogtum Pommern die Annahme des lutherischen Glaubens beschlossen.
- 16. Jh. Nach der Reformation fällt das Klostergut den Herzögen aus dem wolgast-pommerschen Greifenhaus in den Schoß, es bildet sich
ein feudaler Junker- und Beamtenstaat, der die Usedomer Inselbauern zu Leibeigenen macht.
- 1618-41 Im Dreißigjährigen Krieg plündern die kaiserlichen Heerhaufen unter Wallenstein und die Schweden unter König Gustav II.
Adolf die Insel Usedom.
- 1648 7 Jahre nach dem Dreißigjährigen Krieg starb das pommersche Herzoghaus aus, seine Usedomer Besitzungen wurden im Westfälischen
Frieden 1648 zwischen Brandenburg und Schweden aufgeteilt.
- 17./18. Jh. Auf der Insel Usedom tummeln sich Soldaten aller Herren Länder. Preußen, Polen, Russen und Dänen wollen den Schweden ihren
billig erworbenen Besitz streitig machen.
Usedom unter preußischer Herrschaft
Reliefplatte am Herrenhaus in Pudagla auf der Insel Usedom.
- 1720 Nach dem Nordischen Krieg kommt durch den "Stockholmer Frieden" Vorpommern und damit auch die Insel Usedom an
Brandenburg-Preußen.
- Ab 1720 Das Königreich Brandenburg-Preußen betreibt die den Ausbau der Swine zum Schifffahrtsweg nach Stettin und damit zum Bau eines Hafens
und der Gründung der Stadt Swinemünde. Neue bäuerliche Kolonien wurden unter Friedrich II. eingerichtet. In Torgelow und Ückermünde
wurde eine Eisenhütten- und Verarbeitungsindustrie aufgebaut.
- 1806 Franzosen besetzen das Land.
- 1812/13 Die Inselbevölkerung Usedoms greift zu den Waffen, um am Freiheitskampf gegen die napoleonische Fremdherrschaft teilzunehmen.
- 1813-1815 Im Gefolge der Befreiungskriege wurde Pommern, und damit auch Usedom, preußisch, und der Ausbau der Verkehrswege zu Lande und zu Wasser
begann.
Der Tourismus beginnt
Usedom kaiserlich: Eine Büste erinnert an den Aufenthalt des Kaisers im Ostseebad Heringsdorf.
- 1820 Beginn des ersten Badebetriebes in Swinemünde.
- 1824 Das Badezeitalter beginnt in Heringsdorf mit der Errichtung der
"Bülowschen Badeanstalt" und bald wird Heringsdorf zu einem beliebten Reiseziel für die "höheren Kreise" und die
königliche Familie sowie zum Modebad für die Berliner High Society und Hochfinanz.
- 1851-97 Auch Ahlbeck und Zinnowitz nehmen den
Badebetrieb auf, 1858 folgen die Seebäder Koserow, 1887
Karlshagen, 1893 Ückeritz und 1897
Bansin.
- 1872 Gründet der Berliner Bankier Hugo Delbrück die Aktiengesellschaft Seebad Heringsdorf, Ende des 19. Jh. gilt Heringsdorf als
internationales Luxusbad ersten Ranges.
- 1876 Eine Bogenbrücke mit Drehteil (Gesamtlänge 360 Meter) wurde mit der Eröffnung der Eisenbahnlinie
Swinemünde-Ducherow in Betrieb genommen und Usedom an das Eisenbahnnetz angeschlossen.
- 1898 Das Wahrzeichen Ahlbecks, die Seebrücke, wird fertig gestellt. Mitglieder des Königshauses und weitere Adlige ließen sich in
Meeresnähe zahlreiche repräsentative Bauwerke errichten; aus dieser Zeit rührt die Bezeichnung "Kaiserbäder" für die
Orte Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck her.
- 1901 Das Seebad Bansin trennt sich vom Dorf Bansin.
- 1933 Die größte Eisenbahnbrücke Europas über die Peene bei Karnin ist fertig
gestellt. Die Kriegsvorbereitungen verwandeln die Bäderinsel in eine Festung; die Mellenthiner Heide wird zum unterirdischen Munitionsdepot.
Der Zweite Weltkrieg
Vergangene Epoche: Die Überreste des Kulturhauses im Ostseebad Zinnowitz auf Usedom
werden zu zahllosen neuen Eigentumswohnungen umgewandelt.
- 1936-42 In Peenemünde entsteht die
Heeresversuchsanstalt und Luftwaffenversuchsstelle - am 3.10.1942 erfolgt der erste
erfolgreiche Start einer A-4-Rakete (V2) vom Prüfstand VII. Bis 1945 ist auch Zinnowitz militärisches Sperrgebiet.
- 12. März 1945 Eine Bombardierung von Swinemünde durch amerikanische Flugzeuge fordert 23.000 Opfer.
- Mai 1945 Russische Truppen besetzen die Insel Usedom. Durch das Potsdamer Abkommen ging die östliche Spitze der Insel mit Swinemünde
(ca. 90 km2) und Wolin an Polen.
Usedoms Aufbruch in die neue Zeit
- 1953 Die mächtige Bergarbeitergewerkschaft IG Wismut übernimmt einen Großteil des Seebades Zinnowitz im Inselnorden Usedoms als
Feriendomizil.
- 1989 Nach der Wende sind viele Eigentumsverhältnisse auf der Insel Usedom ungeklärt und die Urlauber bleiben aus. Nach und nach entwickelt
sich Usedom wieder zu dem, was es vorher war.
- 1995 Die längste deutsche Seebrücke wird in Heringsdorf eröffnet.
- 2000 Die Kaiserbäder werden mit der "Blauen Flagge" der Deutschen Gesellschaft für Umwelterziehung geehrt.
- 2003 Das Usedomer Musikfestival begeht sein 10-jähriges Jubiläum.
- 2004 Am 1. Mai tritt Polen der EU bei. Der Weg für Kooperationen und zahlreiche grenzüberschreitende Begegnungen ist auch auf Usedom bereitet.
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Usedom mondän: die weltbekannten Kaiserbäder Heringsdorf, Ahlbeck und Bansin.
Wer sich für Geschichte und Kultur der Mayas interessiert, für den
ist Yucatan
das ideale Urlaubsziel.