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Das Vorserienwerk (oder Versuchsserienwerk) zwischen Karlshagen und Peenemünde auf der Insel Usedom mit den beiden Werkhallen F1 und F2 sollte im weiteren Verlauf von Entwicklung und Einsatz der neuartigen Raketenwaffe die Großserienproduktion übernehmen. Statistische Verfahren sollten die Größe der Stichprobe für die Qualitätssicherung erbringen. Dann sollte jede x. Rakete versuchsweise verschossen werden, um Mängel in der Serienfertigung aufzudecken.
Für diese Zwecke wurde der Prüfstand XI im Süden Peenemündes auf Usedom errichtet. Geplant und auch teilweise gebaut waren ferner die Prüfstände PXII und PXIII, die jedoch nicht mehr genutzt wurden. Auswahlkriterium für den Ort des Prüfstandes PXI war die Nähe zum Sauerstoff- und Vorserienwerk.
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PXI war ein großer kreisförmiger Umfassungswall von ungefähr 5 Metern Höhe, in den insgesamt 14 gleichartige Bunker eingelassen waren. Diese mit Splitterschutztoren verschlossenen halbröhrenförmigen Bunker wiesen alle auf den Kreismittelpunkt. Sie dienten der zwischenzeitlichen Lagerung der aus dem Versuchsserienwerk angelieferten Raketen A4 bis zu deren testweisem Verschuss.
Das sumpfige Usedomer Gelände am Rande der sich zwischen Karlshagen und Peenemünde erstreckenden Peenewiesen erschwerte die Bauvorhaben, da meist auf den außerordentlich hohen Grund- und Schichtenwasserstand Rücksicht genommen werden musste. Die Wege zu den Prüfständen P-XI bis P-XIII sind als Dämme durch das sumpfige Land ausgeführt und anhand der begonnenen Tiefbauarbeiten des P-XIII lässt sich gut die Schwierigkeit der Bodenverhältnisse erkennen.
Denkmalschutz? Von wegen! — schick zurecht gemachter Lagerbunker auf dem Prüfstand 11.
Das Flächendenkmal Peenemünde lässt offenbar Maßnahmen zu, die bei einem privaten Eigentümer schnell die Behörden auf den Plan riefen. So wurden zwei Lagerbunker aufwändig in Fledermausquartiere umgebaut. Der angenommene Fledermausansturm blieb allerdings aus.
Daneben soll das gesamte Areal als bizarre "Renaturierungsmaßnahme" durch "Deichrückbau" geflutet werden. Und weil's so ökologisch ist, dürfen allein die hierfür erforderlichen technischen Anlagen mehr als 10 Millionen Euro kosten. Die seit Jahrzehnten in den Peenewiesen und angrenzenden Wäldern bestehende Artenvielfalt dürfte dramatisch abnehmen: Schlechtes muss nicht billig sein.
Peenemünde Ost und West
Werk Süd)