Wenn in stiller Stunde Träume mich umweh’n,
bringen frohe Kunde Geister ungeseh’n,
reden von dem Lande meiner Heimat mir,
hellen Meeresstrande, düster’m Waldrevier.
Weiße Segel wiegen sich auf blauer See,
weiße Möwen fliegen in der blauen Höh’,
blaue Wälder krönen weißen Dünensand,
Pommernland, mein Sehnen ist dir zugewandt.
Aus der Ferne wendet sich zu dir mein Sinn
aus der Ferne sendet trauten Gruß er hin.
Traget, laue Winde, meinen Gruß und Sang,
wehet leis und linde treuer Liebe Klang.
Bist ja doch das eine auf der ganzen Welt,
bist ja mein, ich deine, treu dir zugesellt,
kannst ja doch von allen, die ich je geseh'n,
mir allein gefallen, Pommernland, so schön.
Jetzt bin ich im Wandern, bin bald hier, bald dort
doch aus allem andern treibts mich immer fort.
Bis in dir ich wieder finde meine Ruh',
I: send ich meine Lieder dir, o Heimat, zu. :I
Ausgerechnet das Pommernlied ist im Hochdeutschen abgefasst. Es spiegelt sich hierin die von Lyrikern in der Vergangenheit zunehmend angewendete hochdeutsche Sprache: Ein interessanter Kontrast zwischen der Lebensrealität all der Vor- und Hinterpommerer und einer intellektuellen Interpretation.