Nicht nur die unzähligen eklektizistischen Bädervillen, der feinsandige Strand und die
ausgedehnte Strandpromenade machen den Ruf der Usedomer Kaisebäder
aus. Es ist auch
das Hinterland dieser Ostseebäder, das einen Urlaub auf Usedom so reizvoll macht.
Nordwestlich von Bansin liegt der kleine Waldsee Mümmelkensee
im Küstenwald. Er
ist der Restsee eines Hochmoores und landschaftliches Juwel. Ein Steg ragt über das
moorige Ufer und lässt einen eindrucksvollen Rundblick zu.
Man kann streiten, ob der Waldsee Schwarzes Herz
schon zum Usedomer Haffland
zählt — schön ist er allemal. Man erreicht ihn auf einer Wanderung von Korswandt in
das Zerninmoor.
Vor dem Krieg war dieser Aussichtspunkt ein beliebtes Ausflugziel, man konnte dort Kaffee trinken und sich an dem weit nach Osten gehenden Blick erfreuen. Nach dem Krieg verläuft die deutsch-polnische Grenze in Sichtweite und im Rücken liegt die Gedenkstätte Golm.
Sie ist eine Erinnerung an die vielen zivilen Opfer, die der Krieg gefordert hat. Der Hafen von Swinemünde war ein militärisches Ziel und so legte die sowjetische Luftwaffe die Stadt in Schutt und Asche. Auf dem Golm sind die meisten Opfer — viele Kriegsflüchtlinge aus den Ostgebieten unter ihnen — in Massengräbern bestattet.
Blick zum Gothensee: Usedoms größter See ist für das Hinterland der
Kaiserbäder bestimmend. Zusammen mit der Usedomer Schweiz
bildet er einen
Landschaftsraum, wie es in Deutschland wohl keinen zweiten gibt.
Begibt man sich vom Usedomer Kaiserbad Bansin in nordwestliche Richtung und überquert den Langen Berg, gelangt man an den Mümmelkensee. Der kleine Waldsee kann auf einem Wanderweg umrundet werden und bietet im Herbst ein wunderbares Farbspiel.
Benz im Hinterland des Ostseebades Bansin ist vor allem deshalb so beliebt, weil das ursprüngliche Gepräge des Dorfes weitgehend erhalten geblieben ist. Neben der Dorfkirche ist der Blick vom Mühlenberg herab über dem Schmollensee besonders reizvoll.
Von Pudagla führt eine schmale Kommunalstraße durch Stoben nach Benz. Stoben liegt recht hübsch zwischen dem Schmollensee und einer hügeligen Felderlandschaft. Die Umgebung bietet sich für Wanderungen und für Ausflüge mit dem Fahrrad an.
Vor langer Zeit bestand offenbar die Absicht, den Gothensee zu segmentieren und zumindest teilweise trockenzulegen. Wahrscheinlich waren schon zuvor Entwässerungsgräben um den See herum angelegt, um Weideland zu gewinnen. Heute sind die Kanäle und Dämme weitgehend in Vergessenheit geraten, bilden jedoch ein überaus interessantes Biotop. Der vorsichtige und zurückhaltende Besucher wird Eisvögeln und Seeadlern begegnen:
Weit in den Gothensee hinein wurden Doppeldämme gebaut, die zur Seemitte hin
allerdings im Wasser verschwinden. Dennoch erlauben sie gewissermaßen eine Wanderung
über das Wasser
:
Panorama-Fotos sind ein anschauliches Mittel, die Insel Usedom bereits am heimischen Bildschirm kennenzulernen. Ganz gleich, ob sie einen vollständigen Rundblick oder nur einen Ausschnitt des interessanten Sichtwinkels bieten, sie schaffen ein gewisses räumliches Gefühl.