Ostseebad Koserow auf der Insel Usedom

Eine 2021 hinzugewonnene Attraktion ist die neue Seebrücke des Ostseebades Koserow. Mit ihrer geschwungenen Form hebt sie sich von allen anderen ähnlichen Bauwerken an der Ostseeküste ab. Aufgrund ihrer Länge kann man gar eine kleine Wanderung auf der Seebrücke unternehmen.

Es ist die Inselmitte Usedoms, die angesichts ihrer dichten landschaftlichen Reize alles für einen unvergesslichen Urlaub bereithält — so, wie der Sonnenuntergang über der Ostsee, betrachtet von der neuen Seebrücke des Ostseebades Koserow.

Koserower Geschichte

Koserow und Vineta

1846 kamen die ersten Usedomer Badegäste nach Koserow, dessen Ursprung und Geschichte voller Doppeldeutigkeiten und Geheimnisse und dadurch sagenumwoben ist.

Strandkörbe auf dem Sandstrand des Ostseebades Koserow — Symbol für einen gelungenen Urlaub auf Usedom.

Koserow ist ein wendischer Ort, dessen Namen vom Wort Amsel = "Kos" oder auch Ziege = "Koze" abgeleitet sein kann. 1347 wird der Ort auf Usedom als "Cuzerowe" in der ersten Urkunde erwähnt. Nach der Sage soll vor Koserow die sagenhaft reiche Stadt Vineta im Meer versunken sein. Vom Streckelsberg, der mit 56 m zweithöchsten Erhebung Usedoms, waren einst große Klippen in der Ostsee zu sehen.

Blick vom Streckelsberg bei Koserow: Mehr als 40 Kilometer ist der weiße Sandstrand der Insel Usedom lang.

Fuhr man dorthin, glaubte man auf dem Meeresboden die Umrisse von Straßen und Häusern zu sehen. Für den späteren König Friedrich Wilhelm I. wurde über den Klippen eine Kanzel errichtet. Der Usedomer Pfarrer Wilhelm Meinhold schrieb auf Grundlage alter Kirchenbücher den Roman "Die Bernsteinhexe", der 1843 erschien und der erfolgreichste Roman des 19. Jahrhunderts in Pommern wurde. Er beschreibt die Hexenprozesse im 17. Jahrhundert auf der Insel Usedom.

Weg durch den Küstenwald — die Strandpromenade des Ostseebades Koserow erlaubt einen schönen Blick über Strand und Meer.

Die großen Steine im Meer vor Koserow wurden später zum Bau der Swinemünder Molen verwendet. Auf dem Streckelsberg soll der berühmt-berüchtigte Räuber Klaus Störtebeker sein Versteck auf der Insel Usedom gehabt haben.

Unberührtheit der Natur

Ruhe und Unberührtheit der Natur und eine gewisse Abgeschiedenheit gegenüber den anderen Usedomer Ostseebädern waren bereits frühzeitig besondere Vorzüge von Koserow. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg blieb der Ort von der Errichtung größerer Hotels verschont. Nur kleinere Ferienheime erinnern an die Zeiten des gewerkschaftlich organisierten Urlaubs auf der Ostseeinsel Usedom. In seinem Kern blieb Koserow ein gemütliches Fischerdorf.

Sonnenuntergang über der Ostsee: Ein wunderbares Farbspiel lässt einen erholsamen Urlaubstag am Meer zu Ende gehen.

Rege Bautätigkeit nach der Wiedervereinigung

Nach der Wiedervereinigung begann auch im Ostseebad Koserow eine rege Bautätigkeit. So wurden einerseits die vielen Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen, Ferienhäuser und Ferienzimmer restauriert und modernisiert. Die vielen unbebauten Brachen im Ort wurden im Lauf der Jahre mit zahlreichen Unterkünften in Ferienhäusern und Hotels bebaut. Besonders die riesigen Zeltplätze auf der Insel Usedom waren einem großen Wandel unterworfen. Mit ihrer Privatisierung verminderte sich meist ihre Größe und Erschließung und sanitäre Einrichtungen wurden einer modernen Nutzung angepasst.

Ferienwohnungen, Ferienhäuser, Hotels und Pensionen

Heute steht Koserow hinsichtlich seiner Größe und dem vielfältigen Angebot an Ferienwohnungen in Ferienhäusern, Hotels und Pensionen dem traditionellen Ostseebad Zinnowitz auf Usedom kaum noch nach. In jüngster Zeit wird im Osten des Bernsteinbades Koserow ein neues Ferienhaus-Gebiet "Am Steinberg" entwickelt. Das Ostseebad Koserow weitet sein Angebot an Ferienwohnungen und Ferienhäusern nocheinmal deutlich aus. Das schön im Küstenwald gelegene Areal ist nahe am Usedomer Ostseestrand gelegen, bedarf indessen einer Weiterentwicklung der örtlichen Infrastruktur.

Usedomer Bernsteinbäder

Im Jahr 2005 schlossen sich die Seebäder Koserow, Zempin, Loddin und Ückeritz zu einem Vereinsverbund "Usedomer Bernsteinbäder" zusammen. Unter einem einheitlichen Namen und Logo werden die attraktiven Angebote dieser Bäderorte in der Mitte der Insel Usedom beworben.

Sehenswürdigkeiten in der Nähe auf der Insel Usedom

Hafen am Achterwasser — wie alle anderen Bernsteinbäder der Insel Usedom auch besitzt Koserow einen Fischer- und Sportboothafen am Achterwasser.

Älteste Kirche der Insel Usedom

Die älteste, aus dem 13. Jahrhundert stammende Kirche, der Insel Usedom befindet sich in Koserow. Sie ist aus Feldsteinen und rotem Backstein erbaut. Wie fast alle Inselkirchen Usedoms ist sie von einer Feldsteinmauer umgeben. Die Usedomer Kirche beherbergt drei Kostbarkeiten: Die Taufschale (um 1650), ein spätgotischer Schnitzaltar und das "Vineta-Kreuz". Das Vineta-Kreuz wurde von Usedomer Fischern aus der Ostsee geborgen und stammt aus Skandinavien.

Neben der Anfang der 90er Jahre neu erbauten Seebrücke stehen im westlichen Dünengelände denkmalgeschützte und sorgfältig restaurierte alte Salzhütten (etwa 1820). Sie dienten der Aufbewahrung des seinerzeit kostenlos vom Staat gelieferten Steinsalzes, das zum Einsalzen der von Usedomer Fischern zahlreich gefangenen Heringe verwendet wurde.

Die letzten Strandbesucher im Ostseebad Koserow: Urlaub in der Inselmitte von Usedom.

Gedenkatelier Otto Niemeyer-Holstein

Ein weiterer Anziehungspunkt ist das Gedenkatelier des Usedomer Malers Otto Niemeyer-Holstein in Lüttenort. Niemeyer-Holstein (1896-1984) gehört zweifellos zu den bedeutendsten deutschen Malerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts.

Bis zur Mitte der 90er Jahre konnten direkt am Steilufer des Usedomer Streckelsberges Reste eines bunkerartigen Aussichts- und Beobachtungspunktes besichtigt werden. Dieses Gebäude diente zusammen mit einem gleichartigen auf dem Langen Berg bei Bansin der optischen Vermessung der militärischen Versuche mit Flugkörpern während des Zweiten Weltkrieges auf Usedom (Peenemünde). Nach dem Krieg wurden die Gebäude gesprengt.

Angeln an der Rieck — der malerische Arm des Achterwassers teilt die Insel Usedom fast in zwei Teile, bietet aber auch ein sehr schönes Landschaftsbild.

Streckelsberg

Am Fuß des Streckelsbergs wurde ebenfalls Mitte der 90er Jahre die einzige Brandungsmauer der Insel Usedom erneuert. Bereits in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts schützte eine erste Brandungsmauer den aus der sanft geschwungenen Linie der Usedomer Außenküste hervortretenden Fuß des Streckelsberges. Zwischen 1910 und 1920 wurde dieses Bauwerk erweitert und verstärkt. Nach dem Zweiten Weltkrieg verfiel das Sperrwerk und gab den Streckelsberg seeseitig der Erosion durch die nach Südost entlang der Usedomer Küste verlaufenden Meeresströmung preis.

Vor allem für FKK-Freunde ist der Sandstrand zu Füßen des Streckelsberges ein idealer Ort zum Sonnen und Baden.

Gut Essen

Nicht ganz leicht zu finden ist Kelchs Fischrestaurant in der Karlstraße des Ostseebades Koserow. Es lohnt sich jedoch, das seit dem Ende des 19. Jahrhunderts etablierte Fischrestaurant in der Nähe des Küstenwaldes zu besuchen. Windgeschützt und sonnig kann man bereits im frühen Frühjahr in einem sehr ansprechend gestalteten Hof viele empfehlenswerte Fischgerichte probieren. Die reizvolle Umgebung im Ostseebad, die nahe Ostseeküste mit der Koserower Seebrücke und der Sandstrand zum Streckelsberg bieten einen perfekten "Bewegungsraum" nach einem guten Essen ...

Hilfreiche Links

Homepage von Koserow: www.koserow.de

Rundflug um das Achterwasser: KMZ-Google-Earth®-Daten

Die Usedomer Ostseebäder von West nach Ost:

  1. Karlshagen
  2. Trassenheide
  3. Zinnowitz
  4. Zempin
  5. Koserow
  6. Loddin
  7. Ückeritz
  8. Bansin
  9. Heringsdorf
  10. Ahlbeck
  11. Swinemünde

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