Im Hinterland der Insel Usedom, in der Nähe von Zinnowitz, befinden sich die Halbinsel Gnitz und die Insel Görmitz, die beide im Achterwasser liegen. Der Gnitz befindet sich zwischen Krumminer Wieck, Peenestrom und Achterwasser. Um zu den drei Orten Neuendorf, Netzelkow und Lütow auf dieser Usedomer Halbinsel zu gelangen, muss man durch die Torfheide und das Eichholz. Die sanft hüglige Landschaft wird, wie auf Usedom so häufig, durch Wälder und Äcker bestimmt.
Sandstrand am Peenestrom: Zu Füßen des Weißen Berges auf der Usedomer Halbinsel Gnitz.
In den 60er Jahren wurde wegen der Autarkiebestrebungen der DDR auf der ganzen Insel Usedom nach Erdöl gesucht. Auf dem Gnitz und auf Görmitz wurden 1965 kleinere Mengen einer hochwertigen Sorte gefunden, die über viele Jahre gefördert wurden. Einige Förderstellen werden auch heute noch betrieben.
Schon lange aufgegeben — alte Förderstelle auf der Usedomer Halbinsel Gnitz in der Nähe von Netzelkow.
Mindestens 2.300 Meter tief wurden die Bohrungen in die Erde getrieben. Die letzten beiden
Ziffern an den Kennzeichnungen geben das Jahr ihrer Fertigstellung an. 1969 wurden bis zu
1.000 Tonnen Rohöl je Tag gefördert. Trat anfangs das Öl aus eigener Kraft aus dem Boden,
musste bald gepumpt werden. Heute sind nur noch fünf Sonden in Betrieb.
1965 wurde die
erste Bohrung im Osten der Öllagerstätte auf der Insel Görmitz eingebracht, 1986 die letzte
westlich des Fördergebietes.
Auf dem Gnitz hat sich vor allem der Ort Lütow mit vielen Ferienhäusern und Ferienwohnungen profiliert. Vor allem im Westen von Lütow dominieren Ferienwohnanlagen mit vielen Fremdenzimmern und Ferienwohnungen den kleinen Ort auf der Insel Usedom. Auf dem Weißen Berg an der Südspitze der Halbinsel Gnitz befindet sich zudem ein kleiner Zeltplatz im Wald.
Glitzernde Eisschollen am Möwenort — die Usedomer Halbinsel Gnitz lohnt einen Besuch zu jeder Jahreszeit.
Das Landschaftsbild der Usedomer Halbinsel Gnitz ist sehr abwechslungsreich. Im Osten des Gnitz verläft eine Flachküste zum Achterwasser; Schilfflächen und kleine Sandstrände wechseln sich ab. Im Westen erhebt sich mit Möwenort im Süden beginnend eine Steilküste, die mit dem Weißen Berg sich bis über den Kastenberg an der Krumminer Wiek entlang zieht.
Blick über den Peenestrom hin zur Lassaner Bucht — der Weiße Berg auf der Halbinsel Gnitz erlaubt wunderbare Ausblicke über die angrenzenden Wasserflächen.
Im Usedomer Kirchdorf Netzelkow auf dem Gnitz steht die sehr sehenswerte spätmittelalterliche St. Marienkirche mit ihrem Backsteinblendgiebel und einem mittelalterlichen Taufstein. Der freistehende Glockenstuhl trägt zwei Glocken aus dem Mittelalter. Netzelkow ist der Geburtsort von Pfarrer Meinhold, dem Dichter des im 19. Jahrhundert sehr erfolgreichen Buches "Bernsteinhexe", welches für die Heimatgeschichte Usedoms prägend ist.
Lütow ist der älteste Ort der Halbinsel Gnitz. Hier befinden sich unter einer mächtigen Eiche die Reste des einzigen in der Region Usedom noch sichtbaren Hünengrabes.
Am Peenestrom — die Farben des Herbstes sind in unmittelbarer Nähe des Wassers besonders schön.
Das 18 m hohe Steilufer, das früher Küstenlinie war, bietet sich ein beeindruckender Blick nach Koserow, Loddin, Zempin, Ückeritz und gegenüber zum Lieper Winkel mit seiner nördlichsten Siedlung Warthe.
Im Usedomer Naturschutzgebiet "Südspitze Gnitz", mit dem südlichsten Punkt Möwenort befinden sich die Lebensräume zahlreicher botanischer Seltenheiten, wie z. B. Knabenkraut, Salzgras und Säulenwacholder. In der Ortschaft Krummin ist die 1993 vollständig sanierte Usedomer Klosterkirche St. Michael sehenswert. Um die Kirche herum sind große alte Grabplatten mit interessanten Steinarbeiten angeordnet.
Ungefährt 300 Meter von der Krumminer Kirche entfernt ist der idyllische Hafen mit einem originellen Schiffscafe gelegen.
Rundflug um das Achterwasser: KMZ-Google-Earth®-Daten