Wollin ist die östliche Nachbarinsel Usedoms und gehört seit Kriegsende zu Polen. Die Insel wird von der Ostsee und dem Stettiner Haff im Norden und Süden sowie von der Swine (Świna) und der Dievenow (Dziwna) im Westen und im Osten begrenzt. Landschaftlich weist Wollin eine große Ähnlichkeit zu Usedom auf, ist aber weitaus dünner besiedelt. Vor allem das schicke Ostseebad Misdroy (Międzyzdroje) ist erwähnenswert. Wollin gehört zur Woiwodschaft (Grafschaft) Westpommern.
Ein Bild, das wohl bald Vergangenheit sein wird: Wer von Usedom auf die Insel Wollin gelangen möchte, muss ich einer der beiden Fähren bedienen. Einwohner von Swinemünde, Fußgänger und Radfahrer dürfen die (kostenlose) Stadtfähre benutzen. Alle anderen müssen die (ebenfalls kostenlose) Fähre von Kaseburg (Karsibór) benutzen. Im Jahr 2020 beginnen die Arbeiten an einer Untertunnelung der Swine und machen nach ihrer Vollendung die Fähren zwar nicht überflüssig, ermöglichen jedoch einen bequemeren Transfer (Maut-Strecke).
Ein Ziel, das bei einem Besuch der Insel Wollin unbedingt aufgesucht werden sollte, ist der Türkissee (Jezioro Turkusowe) in der Nähe von Kalkofen (Wapnica). Wie der Ortsname vermuten lässt, wurden hier Kreidekalke und Kreidemergel abgebaut und gebrannt. Später entstand eine Portlandzementfabrik, deren Reste an der Straße zwischen Lebbin und Kalkofen zu sehen sind.
Die Swine endet im Stettiner Haff. Doch bevor sie die freie Wasserfläche erreicht, bildet die Swine ein großes Flussdelta aus, ein ausgedehntes Schilfgebiet mit vielen Inseln und Wasserläufen.
Er gehört zu den höchsten Leuchttürmen weltweit — der Leuchtturm des Swinemünder
Hafens. 280 Stufen muss der Besucher ersteigen, will er den weiten Blick über die
Pommersche Bucht genießen. Ins Auge fallen die beiden großen Gebäude des Radisson
Blu
-Hotels, die Engelsburg
(Festungsanlage im Westen des Hafens), die
Mühlenbake, die Ostmole mit ihrem nach Osten weisenden neuen Querriegel, das 2023 im
Bau befindliche weitere Flüssiggas-Terminal, Fort Gerhard
(östliche Küstenbatterie)
und das alte Gasterminal. Weiter rechts ist unten im Bild der Kohle-Hafen und ganz rechts
die drei riesigen Flüssiggasspeicher (der am weitesten rechts befindliche 2023 im Bau)
zu sehen:
Schon im Jahr 2022 sind die Bauarbeiten an der neuen Europastraße vom Handelshafen Swinemünde in Richtung Divenow und damit in Richtung polnisches Festland in vollem Gange. Auf dieser Straße gelangt man auch in das Ostseebad Misdroy.
Misdroy war eines der ältesten Ostseebäder der Region. Hier trafen sich die Schönen und Reichen. Nach dem Krieg fiel das Seebad an Polen und nun mussten erst einmal die vielen Wohnungslosen untergebracht werden. Doch schon in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts war Międzyzdroje eine in Polen sehr beliebte Sommerfrische.
Mit großem Aufwand wurde Anfang der 2000er die Strandpromenade erneuert. Hässliche Marktbuden verschwanden und eine moderne, gepflegte Promenade entstand. Zudem beseitzt Międzyzdroje eine Seebrücke, von der aus verschiedene Schiffe ablegen.
An einem alten Hafen gelangt man auf dem Weg nach Kaseburg (Karsibór) vorbei. Er liegt neben der Kaiserfahrt und wartet — in einem etwas mürben Zustand — vergeblich auf Schiffe. Früher war er Hafen der 4. Flotille (Baza 4. Flotylli) und noch davor der alte deutsche U-Boot-Hafen (U-Bootóow w Świnoujściu).